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Cod: 315850
Ebena-Teke, geschliffene Kristalle, Köpfe von Cherubinen und Bienen (Bremsen) in getriebenem und ziseliertem Silber und vergoldetem Kupfer
Epoche: 17. Jh.
Reliquien der Heiligen spielten im Laufe der Geschichte immer eine grundlegende Rolle für den Glauben und die Andacht. Die weite Verbreitung der Verehrung der Jungfrau Maria, der Apostel und der Heiligen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelte, sowohl auf Ebene der lokalen Kirchen als auch der privaten Andacht, erzeugte auch ein fast "sammlerisches" Begleitphänomen, vor allem von einflussreichen weltlichen und kirchlichen Vertretern. Die Notwendigkeit einer sicheren Aufbewahrung der Reliquien und das Bedürfnis, sie dem öffentlichen Kult der Gläubigen zugänglich zu machen, machten die Bereitstellung spezieller Behälter erforderlich, die in vielen Fällen zu authentischen Meisterwerken der Goldschmiedekunst wurden. Das vorliegende Reliquiar in Urnenform aus Ebenholz, geschliffenem Kristall, verziert mit Arabesken, mit Köpfen von Cherubinen und Bienen (Bremsen) aus getriebenem und ziseliertem Silber und vergoldetem Kupfer, ruhend auf acht Zwiebelfüßen, ist ein schönes Beispiel dafür. Das Vorhandensein von Bienen oder Bremsen, dem Emblem der Familie Barberini, identifiziert die einflussreiche Adelsfamilie als Auftraggeber der Teke. Sie beauftragte oft berühmte Juweliere und Ebenisten mit der Anfertigung äußerst raffinierter Kästchen für die Reliquien ihrer persönlichen Andacht, die sie aber auch wichtigen Vertretern der Aristokratie und einflussreichen Kirchenmännern zum Geschenk machten. Provenienz bestätigt durch die Veröffentlichung in Disegni, argenti e argentieri dall’archivio Barberini, F. Barberini e M. Dickmann, Biblioteca Apostolica Vaticana, 2021. Abmessungen: 34,5 x 23 x 22 cm