Artikeldatenblatt : 323646
Der heilige Augustinus wäscht dem Pilger Christus die Füße - VERKAUFT
Verfasser : Giovanni Battista Casoni ( 1610 – 1686)
Epoche: 17. Jh.
Das prachtvolle Gemälde, das wir Ihnen heute mit Freude präsentieren, zeigt die Fußwaschung Christi des Pilgers, eine Episode aus der Originalerzählung des Johannesevangeliums 13, 1-15, „Jesus wäscht seinen Aposteln die Füße“. Es handelt sich um eine legendäre augustinische Ikonographie, die offenbar in Spanien entstanden ist, um die Bedeutung der Aufnahme des Wanderers zu unterstreichen: Jesus erscheint in Verkleidung, eben als Pilger, dem Augustinus die Füße als Zeichen der Gastfreundschaft wäscht.
Die Szene stellt den genauen Moment dar, in dem der Eremit den Messias im Wanderer erkennt und versteht, dass die Stunde gekommen ist, in die Welt zurückzukehren und sich durch seine Worte, seine Schriften und sein Lebensmodell in den Dienst des Sohnes Gottes zu stellen. Ein bärtiger, bereits heiliger Greis (der Heiligenschein ist sichtbar) kniet neben einem Becken und ist damit beschäftigt, dem Gast einen Fuß abzutrocknen. Hinter ihm helfen zwei Mönche während der Waschung und sind bereit, dem Mystiker einen Krug Wasser oder ein Handtuch zu reichen. Ein auf einem Hocker sitzender junger Mann in Reisegewändern mit Umhang hält den Wanderstab (ein ikonografisches Symbol des Pilgers) in der Hand, aber ein leuchtender Heiligenschein, der seinen Kopf umgibt, offenbart dem alten Mönch seine wahre Identität.
Ein Lichtstrahl durchbricht den Himmel und beleuchtet die beiden Hauptfiguren, die vor einem dunklen, in Brauntönen gehaltenen Hintergrund auftauchen und sich einen verständnisvollen Blick zuwerfen. Der Autor des Werks ist Giovanni Battista Casoni (Lerici, 1610 - Genua, 1686), der zunächst Schüler in der blühenden Werkstatt von Domenico Fiasella, genannt der Sarzana, war und später Mitarbeiter des Meisters sowie Schwager wurde.
Trotz der überragenden Gestalt des Fiasella gelang es dem Maler, seine Persönlichkeit und seine Autonomie zu bewahren und für zahlreiche Orden der Minderen Brüder zu arbeiten, vielleicht auch dank der Hilfe des Bruders/Minderen Bruders Augustinus.
Der heilige Augustinus von Hippo gehört zu den größten „Vätern“ der Kirche, d. h. zu denen, die nach 200 n. Chr. die christliche Philosophie überarbeitet haben. Er ist nicht nur Vater und Kirchenlehrer, sondern wurde auch als eines der größten Genies der Menschheit bezeichnet: Philosoph, Theologe, Dichter, Schriftsteller, Mystiker, Bischof und vieles mehr. Das enorme künstlerische Erbe, das ihn darstellt, zeugt nicht nur von seiner Größe, sondern auch von seiner ständigen Präsenz und Modernität im Laufe der Jahrhunderte, und vielleicht wollte Casoni in diesem Gemälde dem Franziskanerbruder Augustinus Tribut zollen.
Abmessungen: Leinwand 199 x 143 cm - Rahmen 215 x 158,5 cm